AUSSTELLUNG

Georg von Peuerbach. Kosmos. Neue Welten

Die Ausstellung im Schlossmuseum Peuerbach würdigte die Errungenschaften von Georg von Peuerbach.

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Teilnehmende Künstler:innen

Fadi Dorninger (AT), Enrico Enzmann (DE), Parov Stelar [Marcus Füreder] (AT), Karl Hans Janke (DE), Luke Jerram (GB), Michaela Konrad (ES-CN), Cristina de Middel (MX), Marcus Neustetter (ZA), Wendelin Pressl (AT), Wolfgang Promper (AT), Gerald Rhemann (AT), Werner Reiterer (AT), Thomas Riess (AT), Rosi Steinbach (DE), Florian Voggeneder (AT).

AI-Künstlerinnen: Vlad H. (US), Akbar S. (PK), Christina (DK), Binura (LK), Carlos Cerralba (ES), Sachit (IN), Ramzi Kaoachi (DZ), Faisal Raman (PK), Jason (NL).

Der Weltraum übt seit jeher eine besondere Anziehungskraft auf die Menschheit aus. Diese Faszination erhielt durch die Entwicklung von Wissenschaft und Technologie, aber auch der Kunst, immer wieder neue Ausdrucksformen. Ausgehend von den wissenschaftlichen Errungenschaften Georgs von Peuerbach spannt die Ausstellung im Schlossmuseum Peuerbach einen Bogen über die Entwicklung der Astronomie und Raumfahrt. 

Als im Jahr 1423 Georg Aunpekh in Peuerbach geboren wird, deutet wenig darauf hin, dass er einer der wichtigsten Protagonisten der naturwissenschaftlichen Revolution werden sollte. Unter dem Gelehrtennamen Purbachius forschte der Astronom an der Wiener Universität. Er entwickelte innovative Messinstrumente, modernisierte astronomische Berechnungsmethoden und erneuerte die Planetentheorie des Ptolemäus. Als weltweit erster Universitätsprofessor für Astronomie war der geniale Mathematiker und Visionär in doppelter Hinsicht ein prägender Erneuerer der Zukunft: Er gilt heute als Wegbereiter des Humanismus und lieferte mit seiner Planetentheorie die Grundlage für die kopernikanische Wende. 

Die Ausstellung in seiner Geburtsstadt anlässlich des 600. Geburtstages von Georg von Peuerbach im Rahmen der communale oö würdigt erstmals umfassend dessen Lebensleistungen. Sie geht den Fragen nach wie er gelebt und geforscht hat und zeigt, wie groß sein Einfluss auf nachfolgende Generationen war. Historische Objekte werden dabei auf innovative Weise mit künstlerischen Positionen und Einblicken in die moderne Raumfahrt kombiniert.

Auf etwa 600 Quadratmetern Fläche zeigt die Ausstellung im Schlossmuseum Peuerbach die Kapitel: Georg von Peuerbach – Genie mit Weitblick; Sehnsucht Mond im 19. Jahrhundert; Superheld:innen im Weltall; Wettlauf zum Mond; Die Zukunft war gestern; Kunst und Kosmos; Astrofotografie sowie eine Präsentation des Österreichischen Weltraum Forums über die gegenwärtigen Forschungen. Im überdachten Innenhof des Schlossmuseums Peuerbach wird Luke Jerrams „Museum of the Moon“ und eine auf das Space Age der 1950er Jahre bezogene Installation zu sehen sein. Im Anschluss daran wird während der zweiten communale-Hälfte eine raumgreifende Luftarchitektur von Johannes Steininger begeh- und erfahrbar sein.

Da Georg von Peuerbach vor dem Aufkommen des Porträts lebte, ist nicht bekannt wie er aussah und auch die meisten biografischen Details liegen im Dunkeln. Diese Lücke füllt ein Roadmovie, das Georg von Peuerbach auf eine Zeitreise zu den wichtigsten Stationen seines Lebens führt. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz wurden Bilder des großen unbekannten Astronomen generiert, die unsere Vorstellungskraft anregt und uns dazu bringt, über sein Leben und seine Arbeit nachzudenken.

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Sonderausstellungen

Währender der Laufzeit der communale oö wird ein Teil der Ausstellung im Schlossmuseum Peuerbach laufend gewechselt.

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Gerald Rhemann und Wolfgang Promper. Astrofotografie | 30.5. bis 9.7.2023
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Durch die Linse ihrer ASA-Teleskope bringen Gerald Rhemann und Wolfgang Promper die unendliche Weite des Universums auf die Erde. Von Sternenhaufen und interstellaren Nebeln bis hin zu weit entfernten Galaxien - ihre Kunst ist eine Hommage an die unfassbare Komplexität und die Mysterien des Universums. Die Ausstellung ist eine Einladung, unseren Platz im Kosmos zu überdenken. Sie verbindet Wissenschaft und Kunst in einer einzigartigen Weise und fordert uns auf, über die unfassbare Größe und Schönheit des Universums nachzudenken, das wir teilen. Durch ihre beeindruckenden Bilder nehmen Rhemann und Promper uns mit auf eine Reise durch das Universum.

„They laughed about Galileo at first. We know how he felt.“
ASA Astrosysteme GmbH ist der weltweit führende Hersteller von hochwertigsten professionellen astronomischen Teleskopen mit Sitz in Neumarkt im Mühlkreis (OÖ). Durch ASA Teleskope können Teile im Weltraum, die bis zu zehn Zentimeter klein sind, sichtbar gemacht werden. Sie verfolgen und vermessen die Bahnen von Satelliten oder suchen nach Exoplaneten außerhalb des eigenen Sonnensystems.
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Cristina de Middel. The Afronauts | 11.7. bis 6.8.2023
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1964 startete Sambia ein Raumfahrtprogramm, um den ersten Afrikaner auf den Mond zu bringen. Man wollte als ebenbürtiger Partner am Weltraumrennen der Großmächten USA und Sowjetunion teilnehmen. Allerdings hatte der Initiator Edward Makuka Nkoloso Schwierigkeiten das Vorhaben zu finanzieren. Unabhängig davon trainierte er ein Jahr lang eine Gruppe von Studenten und machte sie zu Astronauten. Da die Finanzierung ausblieb und sich dem Vorhaben auch andere Hindernisse in den Weg stellten, wurde das Projekt schließlich beendet. 

Die Bildreihe "The Afronauts" versucht, diese Ereignisse zu dokumentieren. Sie basiert allerdings mehr auf westlichen Klischees und Erwartungen an Afrika, als auf der tatsächlichen Geschichte. Die Fotografin Cristina de Middel untersucht damit die Auswirkungen von Dokumentationen und hinterfragt die Rolle von Fotografie und Medien bei der Konstruktion unseres voreingenommenen Verständnisses der Welt.
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Florian Voggeneder. Twelve Minutes Forty Seconds | 8.8. bis 3.9.2023

Vor einem orangefarbenen Nachthimmel fällt fahles Licht aus den Kuppeln einer luftgefüllten Behausung. Eine Raumfahrerin verharrt im roten Sand zwischen anonymen Containerreihen. Mit behutsamen Momentaufnahmen lotet Florian Voggeneder das Verhältnis zwischen Fakt und Fiktion aus. Seine Bilder entstehen nicht etwa am Set eines Science-Fiction-Films, sondern im Rahmen wissenschaftlicher Analogmissionen.

Seit 2018 folgt der Linzer Fotograf Forschenden in unwirtliche Landschaften wie in Wüsten oder auf Vulkane. Ein ‚Katalog der planetaren Analoge‘ der Europäischen Raumfahrtagentur ESA dient ihm dabei als Reiseführer. Für die Teilnahme an den Expeditionen des Österreichischen Weltraum Forums absolvierte Voggeneder im Vorfeld ein mehrmonatiges Ausbildungsprogramm, um mit in die Wüste des Oman, nach Israel oder auf den Ätna reisen zu können. Dort werden unter möglichst realistischen Bedingungen Roboter und Raumfahrtanzüge getestet und so wertvolle Erfahrungen für zukünftige Missionen gesammelt. Als Crew-Mitglied wird der Fotograf selbst zum Forschungsgegenstand und mit der Durchführung von Experimenten betraut.

Werner Reiterer. To Make the Universe Work for Dogs | 5.9. bis 1.10.2023

Die Wissenschaften bestimmen unser Verständnis von Welt.  Mit 26 Zeichnungen und einer Skulptur hinterfragt Werner Reiterer - mit einem Augenzwinkern - wissenschaftliche Erkenntnisse und thematisiert Fragen der Physik, die die Welt des Universal-Großen und des Atomar-Kleinen unter einen Hut bringen sollen. Die Betrachter:innen seiner Werke fordert er auf, über Sinn und Unsinnigkeiten zu reflektieren. Werner Reiterer würfelt mit all den Ergebnissen von Forschung, spannt sie für seine Zwecke ein und spielt den Diskurs von der Forschung über Banden ins Areal der Kunst. Entgegen sperriger Kunstrezeption reicht Werner Reiterer seinem Publikum humorvoll die Hand, um in sein vielschichtiges Werk einzusteigen und über die erste Interaktion hinaus auf tieferen Erkenntnisgewinn zu stoßen.
 

Werner Reiterer
*1964 in Graz, lebt und arbeitet in Wien
1984-1988 Studium der Grafik an der Akademie der bildenden Künste, Wien (Prof. Maximilian Melcher), Mitglied des Forum Stadtpark, Graz, Mitglied der Secession, Wien
International bekannt ist der Konzeptkünstler Reiterer für seine Projekte im öffentlichen Raum, bei denen er mit Humor, Subversivität und Sabotage die vermeintliche Realität aus den Angeln hebt. Die Basis seines künstlerischen Schaffens bildet eine zeitlich nicht begrenzte Serie von Bleistiftzeichnungen, die „Gezeichneten Ausstellungen“.

Der Mond | 03.10. bis 26.10.2023

Astrofotografie ist ein Schwerpunkt der Tätigkeit der Mitglieder des Astronomischen Arbeitskreises Salzkammergut und der Sternwarte Gahberg. Fotografiert wird mit digitalen Spiegelreflexkameras oder mit digitalen Spezialkameras für die Astrofotografie. Neben handelsüblichen Kameraobjektiven kommen auch Spezialoptiken für die Astrofotografie und Teleskope zum Einsatz. In der Sonderausstellung Der Mond werden Fotografien des Mondes in den Fokus gerückt.

Der Verein „Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut“ (AAS) wurde im Oktober 1980 gegründet und zählt derzeit 640 Mitglieder. Er gehört damit zu den größten Astronomievereinen im deutschsprachigen Raum. 1988 wurde die Vereinssternwarte am Gahberg bei Weyregg am Attersee eröffnet, die für Interessierte im Führungsbetrieb zugänglich ist. Nähere Informationen zum Verein und der Sternwarte finden Sie unter: www.astronomie.at

Ebenfalls Teil der Ausstellung ist der von Manfred und Billa Hebenstreit konzipierte KOMETOR. In Anlehnung an das Leben und Werk des Astronomen Georg von Peuerbach schuf das Künstlerehepaar mit der aus Fünfecken zusammengesetzten, begehbaren Skulptur eine unvergleichliche Erlebniswelt auf zwei Ebenen.

Im Rahmen der communale oö wird der KOMETOR im Einklang mit dem bestehenden künstlerischen Werk mit neuen Inhalten und Veranstaltungen bespielt. Die erste Ebene, die bisher in eine geheimnisvolle Wasserwelt entführte, wird in Kooperation mit Ars Electronica Solutions neugestaltet. Durch einen interaktiven Ansatz und eine besondere Ästhetik soll der den Forschergeist geweckt werden. Die Besucher:innen erleben eine Reise vom Mikrokosmos zum Makrokosmos, die es ihnen ermöglicht, die Welt aus einer neuen Perspektive zu entdecken. Speziell erstellte mikroskopische Bilder werden Makroaufnahmen von ESA-Satelliten und Teleskopen gegenübergestellt. Die Ähnlichkeit der Bilder vermittelt den Eindruck, dass alles miteinander verbunden ist. 

Darüber befindet sich der 8 m hohe Sternendom, der einem riesigen Kaleidoskop gleich die Besucher:innen in einen galaktischen Kunstkosmos aus Farbe und Klang katapultiert. 

Während der communale oö ergänzt die Videoinstallation Lunar Mare von Künstler Siegfried A. Fruhauf die Bildwelt des KOMETORS. Zusätzliche Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen und zum virtuellen Sterneschauen ein.

Der KOMETOR ist im Rahmen von Führungen und Veranstaltungen geöffnet.

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ÖFFNUNGSZEITEN

der AUSSTELLUNG im Schlossmuseum

WANN: DI - SO 9:00 bis 18:00 Uhr | MO geschlossen
KOSTEN: Eintritt mit communale PASS